Dino Grandi

italienischer Politiker; einer der Mitbegründer der ital. faschistischen Bewegung und Gegenspieler Mussolinis; Außenminister 1929-1932; Justizminister 1939-1943; führte 1943 den Sturz Mussolinis herbei

* 4. Juni 1895 Mordano

† 21. Mai 1988 Bologna

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 26/1988

vom 20. Juni 1988

Wirken

Dino Grandi stammte aus Mordano in der Poebene. Als Jurastudent engagierte er sich in der Politik und trat für ein Verlassen des Dreibunds mit dem deutschen Reich und Österreich-Ungarn und einen Eintritt in den Krieg auf Seiten der Gegner ein, was 1915 auch geschah. Als Alpini-Offizier kämpfte er mit Auszeichnung an der Alpenfront.

Nach dem Ende des Krieges schloß er sein Jurastudium ab, promovierte und betätigte sich journalistisch. Früh stieß er zu den Faschisten und wurde einer der Führer der Kampfscharen in der Emilia. Bald erlangte er eine führende Stellung im Parteiapparat von Bologna, wurde Redakteur an der Lokalzeitung "Il Resto del Carlino" und später ihr Chefredakteur. 1921 wurde er in das Partei-Direktorium aufgenommen.

Zur Zeit des "Marsches auf Rom" hatte G. als Chef seines regionalen Clans einen nicht unerheblichen Einfluß und auch Differenzen mit Mussolini. Er riet von einem Paktieren mit den Sozialisten ab und wandte sich gegen Mussolinis kurze antimonarchistische Kampagne. Den Marsch ...